Auf Grund der Corona-Pandemie mussten auch wir unseren Ausbildungsdienst einstellen, wie so viele ehrenamtliche Katastrophenschutzeinheiten im Bundesgebiet. Doch um die Einsatzbereitschaft weiterhin gewährleisten zu können, ist die Überprüfung der Einsatztechnik unerlässlich. Was nützt aber ständig funktionierende Einsatztechnik, wenn sie im Falle eines Falles nicht sicher an den Einsatzort gelangen kann. Und genau das muss natürlich auch bei den Wetterbedingungen von mehreren Zentimetern Schnee auf und an den Straßen trainiert werden, welcher das Fahren gerade mit großen Fahrzeugen noch um einiges erschwert.
So wurde am 30. Januar 2021 durch unsere Ortsbeauftragte eine Übungsfahrt zur Verlegung einer THW Einheit in einer Kolonne anberaumt. Zu diesem Zweck wurden alle 5 Fahrzeuge des Ortsverbandes in den Vormittagsstunden durch jeweils einen Kraftfahrer besetzt und das Ziel des Einlaufbauwerkes vom neu entstehenden Cottbuser Oststees angesteuert.
Wie wichtig eine solche Übungsfahrt ist, merkten die Kraftfahrer an den doch sehr unterschiedlichen Reaktionen der weiteren Verkehrsteilnehmer. Kaum einer kennt heute noch die Bedeutung einer Kolonne und die richtigen Handlungen, wenn einem solch eine begegnet, so dass unsere Kraftfahrer auch hier höchste Konzentration am Steuer haben müssen.
Im Sinne der Straßenverkehrsordnung besteht eine Kolonne aus einer "Zusammenfassung zueinander gehörender Glieder", meist einer gleichen Organisation. Für den übrigen Verkehr muss diese Geschlossenheit der Kolonne klar erkennbar sein. Im Falle des Technischen Hilfswerkes wird diese Geschlossenheit durch eingeschaltenes Blaulicht und Flaggen auf der Fahrerseite eines jeden Fahrzeuges gekennzeichnet, dabei haben alle Fahrzeuge eine blaue Flagge und das letzte Fahrzeug fährt mit einer grünen Flagge. In solche einer Kolonne gelten alle Fahrzeuge zusammen als ein Fahrzeug, das bedeutet, wenn das Führungsfahrzeug bei grün in den Kreuzungsbereich gefahren ist und die Ampel in der Zwischenzeit auf rot schaltet, fahren alle Fahrzeuge geschlossen über die Kreuzung um die Kolonne nicht auseinander zu ziehen.
Weitere solcher Traniningsfahrten auf anderen Strecken sind bereits geplant. Denn auch auf Autobahnen und Schnellstraßen gelten hier spezielle Reglungen für längere Kolonnen, speziell beim Auffahren auf solche Straßen. Weiterhin sollen auf solchen Fahrten die Fahrzeuge auf ihre Funktion und Zuverlässigkeit getestet sowie überprüft werden und die Kraftfahrer sich speziell mit neuen Fahrzeugen, wie unserem Mehrzweckgerätewagen der Fachgruppe N, vertraut machen.
Um aber überhaupt an diesem Tage die Fahrt starten zu können, musste durch die Helfer der Hof des Ortsverbandes vom Schnee befreit werden, welches größtenteils von Hand geschah. Doch was wäre das Technische Hilfswerk wenn hier nicht auch Technik eingesetzt werden würde. So entwickelten die Helfer eine kleine Eigenkreation eines Schneeschiebers mit Hilfe des Gabelstaplers im Ortsverband. Diese Idee muss noch etwas verfeinert werden, brachte aber stellenweise schon jetzt eine Erleichterung bei der Winterdienstarbeit.