Bereits am 27.05.2022 trafen sich unsere Helferinnen und Helfer mit denen des Ortsverbandes Friedrichshain-Kreuzberg, zu einem theoretischen Ausbildungspart. Bei diesem Zusammenkommen wurde die Vorbereitung für eine größere, praktische Ausbildung, in unserer Liegenschaft, vorbereitet. Die Ausbildungsmaßnahme hatte mit Absicht einen Übungscharakter, blieb aber die ganze Zeit eine Ausbildungseinheit. Unser Ziel war das Zusammenspiel mehrerer Hilfsorganisationen zu trainieren und zu verbessern. Hierfür wurde ein Szenario entwickelt, bei dem sich eine Explosion in einem Bürogebäude ereignete. Aufgabe der Hilfskräfte war die Personensuche und Rettung in und um das Übungsobjekt. Realistischer gestaltet wurde es durch einen Sprengberechtigten des Technischen Hilfswerkes, der einen eindrucksvollen Knall mit anschließender starker Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss gezielt herbeiführte. Nach kurzer Einweisung in das Ausbildungsgelände begannen die Flächensuchhunde der Rettungshundestaffeln und der Johanniter SEG F.L.I.G.T. mit der Suche nach verletzten, vermissten und eingeschlossenen Personen. Dafür wurde das zweigeschossige Gebäude und dessen Umgebung genutzt. Haben die Rettungshunde angeschlagen, kümmerten sich die Helfer der Hundeteams um die verletzten Personen und begleiteten oder transportierten sie zu einem simulierten Verletztenablageplatz. War es den Mitgliedern der Hundeteams nicht möglich die Personen zu transportieren, kamen die Kräfte der THW Einheiten zum Zug und übernahmen den Transport.
Doch bis die Hundeteams überhaupt ihre Suche im Gebäude starten konnten, musste durch das THW Zugänge über verschlossene Eingangstüren und Fenster geschaffen werden. Hierzu wurden zum Beispiel auch der Aufbau von Steckleitern zur Nutzung einer schiefen Ebene, um Materialtransport in und Rettung von Personen aus dem Gebäude trainiert.
Bis zur Mittagsstunde des 28.05.2022 waren alle vermissten Personen gefunden und dem simulierten Rettungsdienst zugeführt.
Nach einer deftigen Erbsensuppe, die uns die Freiwillige Feuerwehr Forst (Lausitz) Ortswehr Stadt in ihrer frisch restaurierten Gulaschkanone zum Ausbildungsgelände lieferte, fiel es allen etwas schwer, sich über das „Suppenkoma“ hinweg zu motivieren und in die weitere Ausbildung zu starten. Doch alle rafften sich auf und schon waren die Klänge verschiedener Brechwerkzeuge aus dem Gebäude zu hören.
An unterschiedlichen Stationen in den einzelnen Räumen des Bürogebäudes konnten die THW Helferinnen und Helfer verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, wie sie einen Decken- oder Wanddurchbruch erstellen können und ihre Fingerfertigkeiten beim Umgang mit den Geräten vertiefen. Da der Einsatz eines Kernbohrgerätes mit einer Bohrkrone von 600 mm Durchmesser auf Grund einer Hohlkammerdecke nicht möglich war, wurde in diesem Raum der Einsatz eines herkömmlichen Kernbohrgerätes sowie einer Betonkettensäge ausgebildet, um einen Durchbruch durch die Decke in ein darunter liegenden Raum zu ermöglichen .
In anderen Räumen wurde der Motortrennschleifer, der Elektrotrennschleifer, Hammer & Meißel sowie der Bohr- und Aufbrechhammer eingesetzt, um Wanddurchbrüche durch massive Betonwände zu erproben.
Unterstützt wurde die Ausbildungsmaßnahme zur Absicherung alle Beteiligten mit einem KTW Typ B samt Besatzung der SEE Einheit des Landkreises Spree-Neiße, der Betriebsfeuerwehr Wonneberger aus Groß Kölzig, die uns einen Abrollbehälter voll Wasser für die wassergekühlten Schneid- und Bohrgeräte zur Verfügung stellte. Für einen reibungslosen Ablauf des Szenarios bedanken wir uns bei der Grundstücksverwaltung, die uns die ganze Maßnahme mit der Bereitstellung des Gebäudes ermöglichte und bei verschiedenen Mitarbeitern aus dem THW Hauptamt, die uns im Vorfeld bei der Organisation der Regionalstellenübergreifenden Ausbildungsmaßnahme halfen.
Am Sonntag, 29.05.2022 folgten wir einer Einladung des Ortswehrführers Hosena zu einem Blaulichttreffen anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Ortswehr. Der Senftenberger Ortsteil südlich vom Senftenberger See ist unserem Ortsverband nicht unbekannt. In den Jahren 2012 und 2013 kam das THW Forst bei jeweils einem tragischen Zugunglück zum Einsatz.
Gemeinsam mit den zwei neuesten Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Forst (Lausitz), einem TLF 4000 Staffel und einem Gerätewagen Gefahrgut sowie einem TLF W50 und einem LO Robur des IFA Löschzuges Spree-Neiße fuhren eine Helferin und ein Helfer mit unserem MzGW sowie dem 20 kVA Lima-Anhänger im Verband nach Hosena.
Auf einer eigens dafür hergerichteten Rasenfläche stellten wir ab ca. 10 Uhr ein Teil unserer Technik der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung für interessierte Gäste aus. Neben den Fahrzeugen die aus Forst (Lausitz) angereist waren, standen weitere von Feuerwehr, Katastrophenschutz und des befreundeten Ortsverbandes Senftenberg zum Bestaunen bereit.
Bei sonnigem Wetter und einer guten Versorgung erlebten unsere beiden Helfer einen schönen Sonntag und warben somit für die Tätigkeit im Ehrenamt.