Am 29. September 2015 konnte das Technische Hilfswerk (THW) auf eine 20-jährige erfolgreiche Arbeit im Katastrophenschutz in Forst zurückblicken.
Der Ortsverband der ehrenamtlichen Einsatzorganisation des Bundes wurde 1995 gegründet. Zunächst war die Dienststelle der Forster im ehemaligen Gerätehaus der Flugplatzfeuerwehr in Groß Schacksdorf/Preschen stationiert.
Im Jahr 2013 erfolgte der Umzug an einen neuen Standort in der Forster Innenstadt mit verbesserten Bedingungen für die Einsatzkräfte und deren Technik. Der Ortsverband ist der einzige im Landkreis Spree-Neiße und verfügt über eine komplette taktische Einheit mit zwei Bergungsgruppen, einem Zugtrupp und einer spezialisierten Fachgruppe Beleuchtung mit den dazugehörigen Fahrzeugen.
Der erste Einsatz für den neugegründeten THW-Ortsverband in Forst (Lausitz) erfolgte im Februar 1996 und war gleichzeitig eine logistische Bewährungsprobe. Eine ungewöhnlich lang anhaltende Kälteperiode sorgte in Teilen der Region zum großflächigen Einfrieren der Wasserleitungen. Das THW wurde daraufhin angefordert und versorgte einen Monat lang hunderte Haushalte in der Stadt und den umliegenden Dörfern mit Trinkwasser. Die Einsätze der Forster in den folgenden Jahren waren vielseitig und forderten das Können der Freiwilligen. Zu den Zugunglücken in Elsterwerda und Hosena wurden sie u.a. ebenso eingesetzt, wie zur Beseitigung von Schäden nach großen Unwetterlagen, Sicherung von Gebäudeteilen nach Bränden und zum Ausleuchten von Einsatzstellen der Feuerwehr und Polizei. Zum Einsatz kamen die Forster aber auch bei der Bereitstellung von Löschwasser auf langen Strecken bei Waldbränden. Hierzu verfügen sie über Schnellkupplungsrohre mit einer Gesamtlänge von 3 Kilometern.
Besondere Herausforderungen waren aber seit 1997 die Hochwassereinsätze an Oder und Elbe. Mit vielen tausend anderen Kräften sorgten sie für die Verteidigung der Deiche und die Beseitigung der Überflutungsschäden.
Im Jahr 2002 stellten die Forster ein Mitglied zur Teilnahme an der Friedensmission der Vereinten Nationen im afrikanischen Sierra Leone (UNAMSIL). Das THW übernahm hier im Auftrag der Bundesregierung u.a. die Wartung und Reparatur von Stromgeneratoren, die über das ganze Land verteilt waren und die Versorgung der UN-Kontingente sicherten.
Um jederzeit die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten, gibt es regelmäßige Ausbildungen der 20 Forster Einsatzkräfte am Standort und an verschiedenen Einrichtungen des Bundes. Die Gerätekraftwagen des THW-Ortsverbandes verfügen hierzu über vielseitige Ausstattungen für Rettung und Bergung. Immer wieder wird auch das Zusammenspiel mit den anderen Katastrophenschutzorganisationen wie den Feuerwehren, der DRK-Rettungshundestaffel und anderen THW-Einheiten geübt. Eine Jugendgruppe bildet interessierte Mädchen und Jungen an der Einsatztechnik aus und bietet ihnen ein interessantes Hobby, um anderen Menschen zu helfen.
Engagierte Frauen und Männer mit Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk können sich an die Ortsbeauftrage Carola Heinze wenden.
